Ich liebe Pfannkuchen. Am liebsten mit Pflaumenmus. Und am liebsten bitte mit einer Zuckerglasur oben drauf. So kenne ich sie aus meinen Kindheitstagen und esse sie bis heute noch in dieser Formation so gerne. Im Rheinland zu Karneval als Berliner und in Berlin zu Fasching und Silvester als Pfannkuchen. Ich esse sie auch außerhalb der verrückten Jeckenzeit sehr gern. Nur zu Schade, dass das ich außerhalb von Berlin keinen Pfannkuchen mit Pflaumenmus ergattern kann. Aus dem Grund ist die Nahrungsquelle „Pfannkuchen“ eher seltener.
Kurz vor den letzten Karnevaltagen wollte ich mich ein wenig der Tradition beugen und habe ein paar Pfannkuchen gemacht. Deshalb diese schöne Luftschlangendeko auf den Fotos. Ich habe die Zeit, die ich dafür brauchte etwas unterschätzt, sodass ich nach der Arbeit doch länger in der Küche stand, als ich eigentlich wollte. Dafür waren sie am Ende doppelt so lecker und ich hatte das Gefühl wieder in der Heimat zu sein – also im Kopf. Der erste Biss mit Pflaumenmus und es fühlte sich so gut an. Damals ging der erste Versuch Pfannkuchen zu „backen“ mächtig schief, sodass ich mehr als enttäuscht war und es nie wieder probieren wollte. Dann erhielt ich eines Tages das ultimative Rezept dafür und siehe da – goldbraun, mit Pflaumenmus gefüllte Pfannkuchen.
Ich finde es bis heute herrlich mitten in einem Gespräch zu erleben, wie mich Menschen komisch anschauen, wenn ich von dem leckeren Butterschmalzgebäck spreche. Diese Fragezeichen im und über dem Kopf kann ich deutlich spüren und spätestens dann, wenn ich von der Füllung rede. „Wie kannst du einen Pfannkuchen füllen?“ ist dann meist die Frage. Und dann stelle ich mir gleichzeitig die Frage, wie es sein kann, dass der Pfannkuchen bei uns in der Heimat Pfannkuchen heißt und sonst Berliner? Abgesehen von Krapfen, Kreppel etc. sind die Begriffe in die Irre führend. Was im Rheinland der Pfannkuchen ist, ist in Berlin der Eierkuchen. Dafür sagt ihnen der Begriff „Eierkuchen“ weniger etwas.
Nach dem spannenden Eintrag bei Wikipedia, dass der Pfannkuchen eigentlich Berliner Pfannkuchen heißt, war mir schon klar, dass sich die Bezeichnung irgendwann getrennt hat. In Ostdeutschland blieb es der Pfannkuchen im westlichen Teil Deutschlands ist es der Berliner. Es wird eben nicht als ganze Bezeichnung gesprochen, sondern nur einen Teil davon. Egal, wie es jeder am liebsten ausspricht, ich sage bis heute gerne Pfannkuchen und mache mich immer wieder lustig darüber, wenn mich Menschen verdutzt anschauen, weil sie in erster Linie an einen flachen Eierkuchen denken. Ich habe mir auch schon überlegt in einer Bäckerei einen „Berliner Pfannkuchen“ zu bestellen. Ich würde gerne die Reaktion des Gegenübers sehen.
- 300 g Mehl
- 30 g frische Hefe
- 100 ml Milch
- 75 g Zucker
- 3 Eigelb
- 1 Ei
- 40 g geschmolzene Butter
- 1 Prise Salz
- 1 Päckchen Vanillinzucker
- 2 l Sonnenblumenöl
- 1 Glas Pflaumenmus als Füllung
- 250 g Puderzucker
- Wasser
- Die Milch lauwarm erwärmen.
- In einem Schmelzbad die Butter auflösen,
- Die Hefe in einer kleinen Schale mit 2 EL lauwarmer Milch und 1 EL Zucker auflösen.
- In einer Schüssel das Eigelb mit dem Zucker, dem Vanillezucker und dem Salz miteinander verrühren.
- In einer großen Schüssel das Mehl geben, dazu die lauwarme Milch, die geschmolzene Butter und das Eigelbgemisch miteinander verkneten. Dazu noch die aufgelöste Hefe geben und ca. 5 bis 8 Minuten mit dem Handrührgerät rühren. Den Teig nun 15 Minuten an einen warmen Ort (z.B. im Ofen bei 30°C) gehen lassen.
- Den Teig nochmals mit dem Handrührgerät gut und lange kneten und zusätzlich Mehl hinzugeben, wenn der Teig noch deutlich an den Händen kleben bleibt. Diesen 30 Minuten an einem warmen Ort ruhen lassen.
- Den Teig nochmals gut mit den Händen durchkneten und 60 Minuten gehen lassen.
- Nach dieser Ruhezeit den Teig aus der Schüssel nehmen und nochmals gut durchkneten. Gegebenenfalls nochmal Mehl hinzugeben. Nun den Teig mit einem Nudelholz ca. 1-2 cm dick ausrollen und mit einem mit Mehl bestäubten Glas oder Servierring (im Durchmesser ca. 7 cm) Kreisrohlinge stechen. Diese mit ausreichendem Abstand auf einem mit Backpapier ausgelegtem Blech platzieren (nicht mehr als 8 Stück auf einem Blech!). Diese nun nochmals 30 Minuten gehen lassen.
- In einem Topf das Öl auf ca. 160°C erhitzen. Alternativ einen Holzlöffel in das Öl halten und schauen, ob sich Blasen daran bilden. Ist das Öl heiß genug, die Hitze reduzieren. Die Teigrohlinge vorsichtig ins Öl geben und von beiden Seiten ca. 2 – 3 Minuten goldbraun frittieren.
- Die Pfannkuchen auf Zewatüchern abtropfen und abkühlen lassen.
- Mit einer Spritze das Pflaumenmus oder Marmelade füllen.
- In einer Schale Puderzucker esslöffelweise mit Wasser verrühren bis eine zähe Masse entstanden ist. Diese über die Pfannkuchen geben.