Als ich das letzte Mal leidenschaftlich gepostet habe

Diesen nicht vollständigen Satz kann mit Sicherheit jeder in irgendeiner Form beenden. Je länger ich darüber nachdenke, umso mehr Aktivitäten fallen mir ein und zu einem großen Teil bedauere ich es gar nicht. Wenn wir schon mal bei dem Satz sind: „Als ich das letzte Mal leidenschaftlich gekocht habe, sind so einige Monate vergangen.“ Der Schnickschnack vom Zubereiten über das Fotografieren meiner Speisen und das Veröffentlichen ist gedanklich weit in die Ferne gerückt. Ebenso das Schreiben und Nutzen meines Laptops. Zuletzt habe ich ihn nur aus dem Grund verwendet – wegen der Steuererklärung, die ich bereits im Februar abgeliefert habe. Also ziemlich lange her. 

„Die Liebe zum Beruf erfüllt mich voll und ganz.“

Das der Blog immer mehr in den Hintergrund geriet „verdanke“ ich auch meiner Arbeit im Kindergarten. Denn diese Arbeit hat all meine Energie, Freude und Bereitschaft etwas zu tun und zu wollen in Anspruch genommen, dass ich am Abend auch froh war, seelenglücklich einzuschlafen. Inzwischen sieht die Welt da ganz anders aus – denn die Arbeit habe ich seit Anfang März nicht mehr betreten – jedenfalls nicht um zu arbeiten. Durch den privaten Kontakt zu einigen Kollegen, weiß ich zumindest, dass es ohne mich auch funktioniert. Und nun habe ich reichlich Zeit mich um andere spannende Abenteuer einzulassen. 

„Und dann entschied sich das Leben anders.“

Früher oder später wird es „der“ Grund sein, warum der Blog vielleicht offline gehen wird oder nicht. Unser Leben, das des Herzensritters und meines, haben sich für einen neuen Weg entschieden: das Leben einer Familie. Auch wenn wir zu zweit immer einen gutes Bild als Familie abgaben, so trat auch mit der Absicherung für meine Arbeitswelt und irgendwo auch meine Zukunft, der Gedanke ins Leben eines Tages zu dritt zu leben. Als wir uns vor über 8 Jahren trafen, ich auf dem Weg des Erwachsenwerdens, konnte sich keiner vorstellen, dass wir eines Tages sagen können: Wir werden Eltern! Und jetzt ist es soweit. Hier sind zwei ziemlich stolze und glückliche Eltern, die sehnlichst auf das Knöpfchen :) warten. Und wenn ich daran denke, dass ich keineswegs erschrocken war über einen positiven Test, mit dem ich zu dem Zeitpunkt nicht gerechnet hätte, dann sagt mir mein Bauch (haha und der kleine Mitbewohner :) ), dass ‚ich‘ mir keinen besseren Zeitpunkt hätte wünschen können.

„Sie sind im Beschäftigungsverbot.“

Da diese Vorsichtsmaßnahmen in sozialen Berufen schon Standard geworden sind, war ich darauf vorbereitet, dass dieser Fall eintreten kann. Jeder auf Arbeit hat es mir gewünscht, die ältere Generation geht eher den Weg „SOWAS hat es früher nicht gegeben“. Ich bin froh über die medizinischen Erkenntnisse, dass manche vor Krankheiten, gegen die man nicht geimpft werden kann, geschweige bei Kindern während einer Erkältung/Grippe/Infekt überhaupt als solche Krankheit identifiziert wird, in Schutz genommen wird. Denn die Folgen sind gravierend. Natürlich nimmt sich in erster Linie der Arbeitgeber in Schutz, der für solche Vorfälle keine Haftung übernehmen will, in zweiter Linie erst für die werdende Mutter. Ich freute mich vorerst und so stapelten sich diverse Projekte auf dem Schreibtisch/Müllstation/Ich-weiß-nicht-wohin-mit-meinem-Krempel-Tisch.

Seit dem offiziellen Wisch von der Stadt, heißt es für mich „Ich mach‘ mir die Welt, widdewidde wie sie mir gefällt!“  Dass das gar nicht so einfach wird, habe ich gar nicht in Betracht gezogen. Wie sich die nächsten Monate gestalten, könnt ihr sicherlich noch miterleben, was danach kommt – ich weiß es ehrlich gesagt, noch nicht. Sicher ist eins: Ohne den Herzensritter würde es diesen Beitrag und diese Botschaft sicherlich nicht geben. Auf, in ein neues Kapitel mit dem kleinen Knöpfchen :) !

Achso, die ‚eigentliche‘ Vervollständigung der Überschrift wartet ja noch. 

Als ich das letzte Mal leidenschaftlich gepostet habe, habe ich zum ersten Mal vom Knöpfchen geschrieben :)  

3 thoughts on “Als ich das letzte Mal leidenschaftlich gepostet habe

  1. DAs ist so wundervoll. Ich gratuliere von Herzen zu dieser Entwicklung. Ich hatte bei beiden Kindern, trotz Erzieherberuf, kein Beschäftigungsverbot. Als Röteln in der Einrichtung waren mussen wir regelrecht verhandeln, dass ich für den Zeitraum frei gestellt wurde. So oder so, genieße die Zeit. Sie ist so besonders. Und das Danach wird ein ganz neues Abenteuer. Alles Liebe <3

  2. Ich danke dir auch von Herzen! :)
    Ich kann das Beschäftigungsverbot in Berlin nicht beurteilen, habe aber den Eindruck, dass sich hier -zumindest die Stadt- zu 1000% absichern möchte. Oder es liegt daran, dass ich genau gegen genau dieses eine Zytomegalievirus keinen Immunstatus habe und dagegen auch nichts einzurichten ist, was die arbeitstechnischen Maßnahmen betrifft. Sonst hätte ich unter anderen Bestimmungen, weiter arbeiten gehen können.
    Ich bin jedenfalls total gespannt auf das neue Abenteuer :D und wenn ich manchmal „eure“ Abenteuer lese, dann bin ich umso erfreuter auf unsere Zeit ;)

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