Ich probiere ja eigentlich fast alles aus, was in meiner Macht liegt – in der Küche zumindest. Ich weiß noch, als ich Frühlingsrollen oder leckere Pfannkuchen (für andere als Berliner bekannt). Es war irgendwie immer eine kleine Herausforderung, da man selbst den Geschmack der fertigen Gerichte kennt. Und dann kam eines Tages der Tag, an dem ich in Berlin in einem Supermarkt Einlegegurken sah.
So war es um mich geschehen. Ich konnte ja nun leider nicht immer in Berlin Dinge kaufen, bei denen ich meist sicher war, dass ich sie in Bonn nicht bekäme. Ich ließ die Gurken liegen und verließ den Laden zutiefst traurig nachdenklich. Ich wollte plötzlich Gurken selbst einlegen und mir war die Methode in dem Moment total egal. Mit meiner Oma an der Seite begann ich in Kochbüchern zu blättern und guckten, was man dafür alles so bräuchte – ein Fass. Innerlich ertönte dieses Geräusch, wenn man den roten Buzzer drückt – ich hatte kein Fass und werde einen Teufel tun, mir eins im Wert von einem dreistelligen Bereich zuzulegen. Ich schaute danach, wie Gurken in Gläser eingelegt werden können. Totaaaaal easy. Also kaufte ich mir doch noch Einlegegurken in Berlin mit den tollen Dilldolden, die man so nicht wirklich zu kaufen bekommt. Ich fühlte mich wie die Herrin im Himmel, dass ich kleine Gürkchen hatte.
In Bonn angekommen legte ich die Gurken ein mit den Zutaten wie ich sie kenne und richtete mich mit dem Essig-Wasser-Gemisch an dem Spreewaldrezept. Den Rest füllte ich wahllos ins Glas, da ich die Gurken auch nicht im Mengen hatte. Bis auf dem beißenden Essiggeruch, der aufsteigt, wenn man ihn erhitzt, war alles ganz einfach. Und nach dem Einkochen nahmen die Gurken auch die bekannte Olivgrüne Farbe an, die wir aus den gekauften Gläsern kennen. Und der Geschmack ist um einiges besser, da man selbst weiß, woher die Gurken kommen und was man in das Glas eingelegt hat. Ich habe damit meinem Kartoffelsalat hergestellt und festgestellt, wie würzig die Gurken ihn machen. Es lohnt sich es einfach mal selbst zu versuchen!
- ca. 1kg Einlegegurken
- 1 Bund Dill mit Dolden
- 1 Zwiebel
- 2 Weinblätter
- 2 Kirschblätter
- 1 TL Senfsaat
- 50g Salz
- 1l Wasser
- ca. 1kg Einlegegurken
- 1 Handvoll frischen Dill
- 1 Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- Pfefferkörner
- 4 Pimentkörner
- 1 TL Senfsaat
- 1 Lorbeerblatt
- 50g Salz
- 100g Zucker
- 800 ml Wasser
- 100 ml Essig (z.B. Surig)
- 2 Gläser à 1 Liter
- Die Gläser vorher in einem Wasserbad gut auskochen. In der Zeit die Gurken mit einer weichen Bürste putzen und mit einer Rouladennadel mehrmals einstechen.
- Wenn die Gläser abgekocht sind, die kurz zum Auskühlen abstellen. In der Zeit die Zwiebel abziehen und in Ringe oder in Würfel schneiden. Den Dill waschen und fein hacken. Die Wein- und Kirschblätter gut abwaschen.
- Das Einmachglas mit einem Wein- und einem Kirschblatt auslegen und die Gurken in das Glas nebeneinander reihen. Zwischen durch die Zwiebelringe oder -würfel platzieren. Dazwischen ebenfalls die übrig gebliebenen Blätter einlegen. 1 TL Senfsaat hinzugeben.
- In einem Topf Wasser mit Salz aufkochen und vorsichtig über die Gurken im Glas gießen und das Glas verschließen.
- Wenn die Gläser abgekocht sind, die kurz zum Auskühlen abstellen. In der Zeit die Zwiebel abziehen und in Ringe oder in Würfel schneiden. Die Knoblauchzehen ebenfalls abziehen und halbieren. Den Dill waschen und fein hacken. Die Gewürze in einer Schale sammeln.
- Im Einmachglas die Gurken nebeneinander reihen. Zwischen durch die Zwiebelringe oder -würfel, den Knoblauch, das Lorbeerblatt und andere Gewürze geben.
- In einem Topf das Wasser mit Salz, Zucker und Essig aufkochen und vorsichtig über die Gurken im Glas gießen und das Glas verschließen. Alternativ kann das Essig auch beim Kochvorgang wegelassen werden und beim Übergießen der Gurken hinzugegeben werden.
- Mit einem Deckel das Glas verschließen.
- Die Gläser müssen nun nocheinmal eingekocht werden. Dazu in einem Topf ein kochfestes Tuch oder ein Gitter auslegen. Die Gläser in den Topf stellen und mit Wasser bis max. zur Hälfte der Gläser füllen und ca. 20 Minuten einkochen. Die Gläser am besten im Topf erkalten lassen. Die Gurken für ca. 2 bis 3 Wochen im Keller lagern.