Seitdem ich ein eigenes Zimmer habe, kann ich mich nun auch nach meinen Belieben austoben. Ich kann mir alles so parat basteln, stellen und rücken, wie ich es gerne hätte. Das gilt auch mit meinen Stiften. Die standen aber vorher gar nicht so schön parat und einladend auf dem Schreibtisch. Sie standen da, einfach so in einem Utensilo für alles. So sah es auch aus. Nun, wo ich nicht mehr Herr über „Ich-brauche-etwas-was-funktionell-ist“, sondern über „Ich-bastel-mir-einfach-was-zurecht-so-wie-ich-es-gerne-hätte“. Und das habe ich mit meinem Stiftetablett.
Eigentlich bedarf es an keinen Tutorial, wie ihr ein Stiftetablett gestaltet. Ich nenne es dennoch so, da ich vergebens nach Inspirationen und Ideen gesucht habe. Entweder waren die Utensilos für Stifte zu klein, zu eintönig, nicht in der gewünschten Farbe oder gar zu teuer. Für mich waren sie meist zu klein für meine vielen Stifte, die ich nun mal gerne vor mir habe – am besten nach Funktion sortiert. Aus dem Kindergarten ist mir die Sortierung der Farbstifte nicht neu. Ich finde diese sogar ziemlich gut. So wollte ich es auch haben. Aber was nutze ich nun als Behälter? Ich ging über Holzbecher, Toilettenpapierrollen bis hin zu selbst modellierten Bechern. Letzeres habe ich sogar probiert und fand es nicht ästhetisch – nicht für mein Zimmerlein. Wenn ich nun aber 5 Behälter auf dem Tisch stehen habe, trage ich jedes einzelne Becherchen von A nach B. Das ging mir vor ein paar Jahren schon auf den Keks. Daher bietet sich das Tablett als hervorragende Tragehilfe an. Ich ging also zu unserem Holländerladen. Ich kaufte mir ein längliches Tablett und einzelne Gläser in unterschiedlichen Größen und Formen. Gekauft habe ich fünf Gläser, da sie schwer und stabil genug sind, ein paar Stifte mehr zu halten. Außerdem habe ich auf Dawanda Sprühlack bestellt, der sich im Bastelprozess als qualitativ hochwertig herausstellte. Außerdem sind Schaschlikspieße sehr hilfreich, damit die Gläser nicht auf dem Boden stehen und sich der Lack nicht absetzt. Außerdem notwendig sind große Mülltüten oder andere Unterlagen, die groß genug sind, damit der Boden nicht mit gefärbt wird. (; Mit den wenigen Sachen war ich imstande, meine Gläser einfarbig zu lackieren. Für mich sehr passend, da die Lackfarben allein so schön strahlen. Sicherlich können die nachdem so eine Schicht Lack getrocknet ist abgeklebt werden und Muster gesprüht werden.
Zum Thema Lacke: Ich möchte nicht garantieren, dass es das Ergebnis durch den Primer, der als erstes aufgetragen wird, besser ist als ohne. Ich möchte aber behaupten, dass der Lack dadurch eine bessere Haftung an dem Material hat. Nach dem Auftragen des Primers fühlten sich die zuvor glatten Gläser leicht rau an. Ich vermute, dass dadurch der Farblack besser am glatten Material hält.
Sucht euch zum Lackieren am besten einen Platz außerhalb der Räume. Das heißt mit einem Wort „draußen“. Legt und fixiert (z.B. mit schweren Gegenständen oder Klebeband) die Unterlage, damit alles vom Lack verschont bleibt. Bevor mit dem Lackieren begonnen wird, werden die Gläser (oder andere Behälter) mit Glasreiniger gesäubert. Fingerabdrücke hinterlassen nämlich unschöne Spuren am Glas.
Aufgrund der nassen Atmosphäre auf der Terrasse, habe ich den Vorgang drinnen dargestellt. Die Holzstäbe dienen als Erhöhung für das Glas, damit sich der Lack (im schlimmsten Fall) nicht am Glasrand sammelt. Nun wird das Glas von allein Seiten mit dem Primer grundiert. Je nach Herstelleranweisung kann nach einer bestimmten Zeit eine weitere Schicht aufgetragen werden. Informiert euch am Besten beim Händler, wenn es nicht auf der Dose stehen sollte. Mir hat eine Schicht vom Primer gereicht.
Das Glas sah so schon gut weiß aus. Nach 30 Minuten habe ich das Glas umgedreht und den Rand mit dem Primer lackiert. Achtet darauf, dass der Lack am Boden des Glases trocken ist, sonst entstehen unschöne Stellen. Das habe ich ebenfalls 30 Minuten trocknen lassen.
Mit dem Farblack bin ich ebenfalls zu umgegangen. Zuerst habe ich das Glas wieder kopfübergestellt. Danach auf den Boden. Achtet außerdem beim Lackieren, dass ihr einen ausreichenden Abstand zum Objekt habt. Ansonsten ensteht ein Verlauf der Farbe, ähnlich wie bei einem Kuchen der Zuckerguss, wenn er am Rand herunterläuft. Das trocknet leider auch mit dieser Struktur. Deswegen nicht zu viel Lack und einen Abstand von etwa 50-80cm ist dabei sinnvoll. Dann auch lieber in mehreren Schichten den Lack auftragen. Wieder gut trocknen lassen.
Am Ende wird nur noch der Klarlack aufgetragen und dieser benötigt viel Zeit zum Trocknen. Wie bei den vorherigen Schritten habe ich das Glas erst kopfüber lackiert, dannn richtig herum. Bevor ich das Glas umgedreht habe, ließ ich etwa 1 bis 1 1/2 Stunde vergehen. Auch hier kann es möglich sein, dass der Klarlack in mehreren Schichten aufgetragen werden muss. Wenn alle Gläser lackiert sind, müssen diese nun 24 Stunden trocknen. Auch wenn es den Anschein macht, dass sie nach wenigen Stunden trocken sind, so ist der Lack drunter aber noch nicht trocken. ganz ähnlich, wie beim Nagellack. Daher am besten 24 Stunden drinnen bei Raumtemperatur trocknen lassen. Nach dieser Zeit kann das Glas normal verwendet werden.
Meine Stifte sind nun gut sortiert. Ich werde meine Gläser an das Tablett kleben, damit sie auch bei einem „Umzug“ nicht umkippen. Außerdem können die Gläser auch mit Muster verziert werden. Dann müssen sie nur mit Kreppband gut abgeklebt werden. Vielleicht werde ich das in Zukunft einmal nachholen. Spätestens dann, wenn mir die Gläser zu langweilig geworden sind.
Ich wünsche Euch viel Spaß dabei!
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