Ganz genau genommen war ich letzte Woche „heimlich“ in Rimini – der Ballermann Italiens quasi. Ich bin dort nicht ganz ohne Grund hingefahren. „Auslöser“ war unser Lehrplan, der im letzten Schuljahr die Reggio-Pädagogik in den Vordergrund stellt. Dadurch stand uns eine Klassenfahrt, selbstverständlich am Bildungsgang orientiert, zur Verfügung.
Ja, mir ist durchaus bewusst, dass Rimini kein Ort sein kann, in dem die Pädagogik wahnsinnig groß geschrieben wird. Aber in der Reggio Emilia gibt es einen Ort namens Reggio. Dieser Ort ist für die Reggio-Pädagogik (wie der Name ja schon sagt) maßgebend. Denn dort werden die Kinder von der ganzen „Stadt“/Dorf erzogen und betreut. Sei es der Bäcker zwei Straßen weiter oder der Müllmann, der einmal die Woche vorbeischaut. In der Arbeit als Erzieher läuft der Hase dort aber ganz anders als in Deutschland. Dort wird viel auf Beobachtung, noch viel mehr auf die Individualität des Kindes und auf die Rechte aller Menschen, Wert gelegt. Und dort gibt es ein Internationales Informationszentrum, welches wir im schulischen Rahmen besucht haben. So viel als Kurzfassung.
Wenn wir schon bei der Kurzfassung sind dies war ursprünglich die Intention der Studienfahrt. Insgesamt haben wir uns dort auch 3-4 Stunden mit diesem Thema auseinandergesetzt. Die restliche Zeit haben wir zusammen mit lausigen Busfahrern, gemeinsamen Abenden am Strand und an der Strandpromenade bei schönem Wetter verbracht. Um nicht ganz kulturell zu verarmen, haben wir uns die Altstadt von Rimini angeschaut, ebenso den kilometerlangen Strand. Highlight für mich war wohl San Marino. Eine Stadt in der es keine Ampeln gibt, sondern höchst persönlich Beamte am Zebrastreifen stehen und die Verkehrsteilnehmer lotsen. Enge Gassen, Mauerwerk und einen Charme vom Feinsten. Kein Tag bot sich so sehr für Fotos an, wie dieser. Zu doof, dass an diesem Tag das Wetter der Meinung war, dann erst schön zu werden, als wir wieder zurück ins Hotel fuhren – top! Dennoch konnte ich neben unzähligen Personenbildchen ein paar Fotos machen, die die kleinen Eindrücke Italiens zeigen. (Ihr könnt auf die einzelnen Kreise klicken und die Ansicht vergrößern ;))
Wenn wir bei Fotos schon angekommen sind. Ich habe vor meiner Abreise eine Fotostunde bei meinem Freund gebucht und mir etwas über Langzeitfotografie angehört (in der Hoffnung ich könnte es, wenn ich allein an der Küste bin). Mit einer Checkliste im Rucksack und Stativ in der Hand bin ich am letzten Tag (ebenfalls in der Hoffnung, dass das Wetter mitmacht) früh aufgestanden und in voller Montur (in Regenjacke, Schal und warmen Schuhen) zum Strand gewatschelt. Und da stand ich – die ersten Minuten hilflos und aufgeregt zu gleich, ob das was wird. Nun gut – ich habe die Checkliste abgearbeitet – das erste Bild was entstand, war für mich ein voller Erfolg. Vielleicht mag es nicht DAS Motiv sein, welches jeden vom Hocker reißt, aber für mich ein Erfolgserlebnis, dass es überhaupt funktioniert hat. Damit ich nicht ganz so allein bleibe mit meinen Eindrücken, möchte ich sie mit euch teilen!
Sehr cool. Vieler schöne Bilder dabei. Aber nach San Marino muss ich auch unbedingt mal, nach deinem Bericht erst recht