Dank der herrlichen Auszeit von „müssen“ und „sollen“ sind wir endlich beim „können“ angekommen. Ich bin seit Montag im „Energiesparmodus“ und genieße jeden Tag in vollen Zügen und bin ab und zu doch sehr froh, wenn ich von manchen Interaktionen ein Teil sein kann. Diese Woche war hinsichtlich der Pflegschaft von sozialen Kontakten und das Alleinsein meiner Selbst ziemlich ausgeglichen. Nur weiß ich, dass Letzteres in den nächsten Tagen meinen Tagesablauf bestimmt. Wenn ich doch aber einen Rückblick in die vergangene Woche mache, sehe ich, dass ich mich an viele kleine Dinge erfreut habe.
Montag Nacht begann wohl eine Siegesfeier, die sich die deutsche Nationalmannschaft nicht erträumen ließ. Mitreißende Bilder, jubelnde Menschen, Autokorso mit fremden Menschen. Alles verursachte in mir eine Freude, die mich zwei Tage nach dem ersehnten Weltmeistertor keine Ruhe gelassen hat. Wundervoll, wie Fußball die Menschen verbindet – egal, ob jung oder alt, Männlein oder Weiblein.
Am Dienstag begnete ich seit Langem den ersten Sonnenstrahlen, die sich Tage zuvor nicht blicken ließen. Zudem kamen endlich die ersten Besucher auf den Balkon und suchten alle Blüten nach schmackhaften Honig ab. Das tiefe Summen, die warmen Sonnenstrahlen und meine Fantasie ließen meine Seele für einen Tag im „Garten“ baumeln lassen.
Am Mittwoch gab es wieder lustige und auch ernsthafte Gespräche zwischer einer Freundin und mir. Damit es nicht ganz so „tratschig“ wird, kaschierten wir das ganze mit einer Runde Minigolf in der Rheinaue. Auch der Sommer schien in seiner vollen Pracht endlich da zu sein und so war es auf den letzten Bahnen fast unerträglich in der Sonne. Naja gut, das Eis zum Abschluss hat die Hitze dann auch ein wenig erträglicher gemacht.
Donnerstags habe ich den Balkon mit jeglichem Pipapo zum Betreten startklar gemacht. Nun liegt ein grüner Teppich und die Pflanzen sind alle eingepflanzt und stehen nun dort, wo sie hingehören.
Am Freitag Nachmittag bekamen wir herzlichsten Besuch aus Berlin. Es tut der Seele gut, sich auch mal mit Personen zu unterhalten, von den ich noch so einiges Lernen kann. Die zahlreichen Ratschläge und das Zusammensein gab mir ein Gefühl von Zugehörigkeit.
Samstags sind wir dann zusammen mit dem Besuch nach Ahrweile in den Regierungsbunker gefahren. Dort gab es eine spannende Führung durch den frischen 12° C Bunker. Nach der Besichtigung eines kleinen Stadtteils und einer schmackhaften Cola am Alten Zoll ging es zum Asiaten und haben uns die Bäuche mit Ente gefüllt.
Am Sonntag gab es für mich eine kleine Ausflugspause. Sattdessen habe ich ein paar Kleinigkeiten für den Grillmittag mit und für den Besuch vorbereitet. Anfgefangen bei dem mariniertem Fleisch, über Ofenkartoffeln bis hin zur selbstgemachten Limonade. Wir haben die letzten Stunden gemeinsam mit Schlemmern genossen. Für mich waren es schöne Tage und ein Gesichterwechsel der besonderen und seltenen Art in Bonn.