Achterbahnfahrt

Soeben schob ich das zweite Muffinblech in den Ofen und war der Meinung, dass ich heute endlich mal wieder bloggen sollte. Es ist ja schon eine Ewigkeit her als ich mal etwas von mir hören ließ.

 

 

 

 

 

 

Der Ein oder Andere wird es nun nach vier Wochen mitbekommen haben, dass ich in Bonn gelandet bin und derzeit mein freiwilliges Praktikum im Kindergarten absolviere. Im August beginnt hoffentlich für mich die Schule – in Bonn. Bis jetzt fragten mich viele, was mich nach Bonn treibt, da es ja nicht die „Knüllerstadt“ ist. Allerdings – sie ist wirklich keine Knüllerstadt und mit Berlin überhaupt nicht zu vergleichen: Berlin lebt und schläft nicht. Berlin ist unsauber, aber trotzdem „die Stadt“, die man gesehen haben sollte. Berlin ist sowas von unfreundlich, dass ich es schon vermisse, blöd angeguckt zu werden.  UND: Berlin hat für jeden etwas zu bieten, ob jung oder alt, ob Sonntag oder nicht Sonntag. Jeder kann mir Bonn noch so schön reden, aber Berlin bleibt und ist mein Zu Hause. Trotzdem fühle ich mich hier relativ wohl – den meisten Menschen, den ich begegnet bin, waren gut drauf und sahen aus, wie die Ruhe selbst.

 

Als ich geglaubt habe, ich hätte hier Anschluss gefunden zu haben, war der „ Schluss“ schon längst da als das „An“. Ich habe mich an zwei Tagen so umstellen müssen, dass es nicht immer leicht für uns war damit zu Recht zu kommen. Ich musste selber zusehen, mich und mein Leben selber zu regeln – nur für mich. Ebenso habe ich in den vier Wochen gelernt nicht so naiv zu sein – nämlich nicht von Anfang an zu glauben, dass das Puzzle vollständig ist. Anscheinend tat mir das gut. Jetzt sitz‘ ich hier vor dem Ofen und schaue neben dem Schreiben zu, wie meine Muffins aufgehen.

 

Zu meinem Praktikum im Kindergarten kann ich nur sagen, dass es mir ein riesen Spaß macht (auch wenn die Kinder selber aussehen wie „Mr. Und Mrs. Bazillus“). Jetzt zur unmöglichen Winterzeit werden viele Kinder krank. Viele Eltern müssen arbeiten und können die Kinder nicht zu Hause behalten und schicken sie krank in den Kindergarten. Dazu servieren wir einen schmackhaften Magen-Darm-Virus. Nicht sehr unwahrscheinlich davon nichts abzukriegen. Nun bin ich seit drei Wochen krank. Den Eltern kann ich nicht böse sein, aber drei Wochen krank sein? Bitte nicht. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich mich stundenlang über Sachen, die mich beschäftigen, aufregen kann. Ich finde es nur wahnsinnig fantastisch, wie sie das mit mir die Schuljahre ausgehalten haben. Auch mit den Kollegen komme ich gut zurecht und sind mir sehr dankbar, dass ich dort mitanpacken kann. Derzeit werden die ganzen Kollegen krank. So krank, dass wir den Rest der Woche eine „Notgruppe“ eröffnen  müssen. Das heißt, dass die Kinder, die zu Hause bleiben können, auch zu Hause bleiben sollten. Denn zwei/drei Erzieher für 45 Kinder ist definitiv zu viel. Apropos Kinder: Sie sind doch eines der Schönsten Dinge auf der Welt – zumindest für mich. Für einen Menschen, wie mich ist es genau das richtige. Sie lenken mich unbewusst ab, wenn ich Stress habe. Sie schenken mir unbewusst ein Lachen, welches mein kleines Herz strahlen lässt. Sie zeigen mir ihre Welt und ich bin davon so begeistert.

 

P.S.: Ein kleiner Einblick in mein neues Leben ;)



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

An die Menschen, die ich sehr vermisse:


Mit dem letzten Satz will ich ganz offiziell sagen, dass mir meine Familie (besonders meine Oma, die mir in der letzten Zeit unter die Arme gegriffen hat), mein Oberprogamer alias Papa (bei dem ich auch mal aufgedreht sein kann) und seine Familie (wo „ichwarsnicht“ sich immer freut, wenn ich da bin. An die Jungs, die immer denken, ich wäre „nur“ ein Mädchen und kann nichts und sich dann einen Katzenkorb dafür einfangen), Franzi (meine Cola-Freundin, mit der ich stundenlang über Nähen und Bubble Tea quatschen könnte), Antje (meine Schlaftablette, die immer versucht lustig zu sein ;) ), Laura (meine Freundin, die auch gerne nähen will, wie ich), Robbert (mein Zünder – bin ja die Spaßbombe und die Bombe brauch etwas damit sie abgehen kann), mein Kaninchen Stupsi (mein Hofhund, die anscheinend ungelogen immer für mich da sein wird, wenn es mir nicht gut geht und mir dann die Hände abschleckt) und auch Michels Freunde alle sehr fehlen und ich so langsam spüre, was ich alles zurückgelassen habe, um ein neues Kapitel anzufangen. Aber in Vergessenheit gerät ihr wohl ganz bestimmt nicht!

 

 

 

2 thoughts on “Achterbahnfahrt

  1. Ganz vorzüglich finde ich:

    – du hast die Küche „dein Reich“ genannt.
    – man erkennt im Flur die Garderobe fast gar nicht, wobei ich dort das Telefonkabel angebort haben könnte

    ;D

  2. Dein Beitrag sieht doch nicht aus wie sau! XD
    Vor allem die letzten Worte, die du an uns richtest, sind sehr schön!
    =)
    Sind die Muffins auf dem oberen Bild rot???? =D

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